Die linksgrüne Abgeordnete Sina Aylin Demirhan will AfD-Fraktionsvizechef Dr. Alexander Wolf nach seiner Rede zum Schweigen bringen und wird persönlich. Der Konter folgte prompt: „Einem Angehörigen dieses Hauses ein Rederecht abzusprechen, […] das zeigt nur die ganze engstirnige, geistesfeindliche, freiheitsfeindliche Denkart, die wir hier auf der linken Seite dieses Hauses immer wieder spüren müssen!“
Hintergrund war dessen Rede zum 8. Mai 1945, denn CDU, SPD, Grüne wollen den 8. Mai als offiziellen, nicht arbeitsfreien Gedenktag einführen. In der DDR war dies ebenfalls lange Zeit ein Feiertag, in der BRD lange Zeit nicht. Die AfD-Fraktion lehnt die Altparteien-Forderung ab. Aus Sicht der AfD ist der 8. Mai ein ambivalentes historisches Ereignis, das nicht ausschließlich als Befreiung anzusehen ist.
In der ausführlichen Rede meint AfD-Fraktionsvizeschef Dr. Alexander Wolf: „Der erste Bundespräsident, Theodor Heuss, deutete den 8. Mai 1945 als Zitat: ‚tragischste und fragwürdigste Paradoxie für jeden von uns‘. Weil die Deutschen erlöst und vernichtet in einem gewesen seien. Erlöst waren die Deutschen vom verbrecherischen Regime der Nationalsozialisten. Theodor Heuss vergaß auch nicht zu erwähnen, dass zwischen 1945-1949 viele Deutsche weiterhin Opfer von Internierung, Vertreibungen, von Lynchjustiz und Vergewaltigungen wurden. Der Respekt gegenüber diesen Opfern verbietet es, den 8. Mai einseitig als Tag der Befreiung lediglich zu würdigen.“